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Mechanik

 

 

Die auf Hochglanz polierte, gewindelose Stellschraube.

 

Das Augenmerk vor dem Aufbau des Horns von The-Final galt zunächst dem Material. Welches Material bringt eine hohe innere Dämpfung mit und lässt sich gut bearbeiten. Vor allem die Möglichkeit zur Herstellung der speziellen Horn-Kontur hatte bei der Auswahl des Materials einen erheblichen Einfluss.

 

Die Wahl fiel auf Acryl, einen sehr teureren Werkstoff mit guten akustischen Eigenschaften und der Chance über plastische Verformung und Tiefziehen die gewünschte Horn-Kontur zu realisieren. Ein weiterer Vorteil von Acryl ist seine gute Zerspanbarkeit. So wurden aus massiven weißen Acryl-Platten der Haltering für das Horn und der Träger-Ring für das Breitband-Chassis herausgefräst und im Nachgang auf Hochglanz poliert. Wichtig war mir dabei, keine Metalle zu verwenden, um das Magnetfelds des Breitband-Chassis möglichst ungestört zu belassen.

 

In den kreisrunden Acryl-Trägerring wird das Breitband-Chassis aus seiner edlen Nickel-Zinn-Legierung eingebettet. Die hintere Kante des Träger-Rings wurde abgerundet, damit beim Austritt des rückwärtigen Schalls keine Reflexionen an den Kanten auftreten können. Um das Breitband-Chassis mit dem montierten Träger-Ring zum Horn hin zu entkoppeln wurde zwischen Horn und Träger-Ring eine dünne Sorbothane-Dämpfer-Schicht eingebaut.

 

Möglich wurde die Konstruktion des Horns von The-Final erst durch den erfahrenen Maschinenbauer und mehrfachen Patent-Inhaber Andreas Wehrle. Er machte nicht nur die die Vorgaben für die Programmierung die CNC-Fertigung, sondern erstellte für alle Komponenten 3D-Computer-Modelle, an denen er vor der Auswahl der Materialien ausgiebige Schwingungs-Untersuchungen anstellte. Ziel dieser Untersuchungen war es das Horn und die zugehörigen Montageteile so aufeinander anzustimmen, dass keine klangbeeinflussenden Resonanzen auftreten können und man nur das hört, was die Bewegung der Membran des Breitband-Chassis verursacht.

 

Eine weitere Herausforderung war der Bau des Horn-Trägers. Beim Material gab es wegen der Biege-Radien und der Anforderung, dass der Horn-Träger die 5kg Gewicht des Horns problemlos tragen können muss keine Alternative zu Stahlrohr. Aber Stahlrohr hat nur eine verschwindend kleine innere Dämpfung, was man sehr schön daran erkennt wie es „Ping“ macht, wenn man es anschlägt.

 

Zusammen mit Andreas Wehrle führte ich am 3D-Comuter-Modell viele Schwingungs-Simulationen durch, denn eines konnte ich nicht tolerieren: die Bewegung des Horns während des Betriebs. Dies hätte zu Dopplereffekten und einer inakzeptablen Verschlechterung des Klangerlebnisses geführt. Nach langen Simulationen, Test-Aufbauten und unzähligen Hörtest stand am Ende die Rezeptur fest, mit der das Stahl-Gestell befüllt werden muss, um jegliche Resonanz im hörbaren Bereich zu unterdrücken.

 

Trotz aller 3D-Modelle und der CNC-Bearbeitung steht für mich handwerkliche Spitzenqualität im Mittelpunkt. Das fängt bei der Hochglanzpolitur der Acryloberflächen an und geht beim Horn-Träger weiter. Gerade hier ist sehr viel Einfühlungsvermögen und echte Craftmanship gefragt. Sämtliche Arbeiten am Horn-Träger werden nach dem Biegen mit hoher Genauigkeit und Hingabe manuell ausgeführt. Die Achsen, die den Haltering des Horns tragen, werden mit Hand in den Horn-Träger geschweißt, was perfekte Schweißnähte verlangt. Anschließend erfolgt das Schleifen des Rohlings, die Galvanik mit mehreren Kupferschichten, die immer wieder poliert werden, bis die Oberfläche absolut perfekt ist, und dann das Glanz-Verchromen. Das alles ist Handwerkskunst vom Feinsten "Made in Germany", alles für den perfekten Auftritt von The-Final.

 

Ein ganz besonderes optisches Kleinod ist die Ausführung der polierten, gewindelosen Stellschraube für die Einstellung der Neigung des Horns auf den Hörplatz.

 

Und ja, das Horn von The-Final steht fest und sicher auf seinem grazilen Gestell…

 

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